Das moderne Zweckbuch

Mit der Jahrhundertwende kam der Begriff der „Sachlichkeit“ als formbildendes Thema in den gestalterischen Bereichen wie Architektur, Kunst und Produktdesign auf. Mit der Verwendung des Begriffs wollten Architekten und Grafiker wie Adolf Behne, Walter Dexel oder Hans Leistikow deutlich machen, dass die Gestaltung von Dingen in erster Linie immer der Erfüllung ihres Zwecks dienen sollte. Für Gebäude waren dies z.B. die Anforderungen der Nutzungen und Nutzer, für technische Geräte ihre Funktion und Bedienbarkeit und für Bücher, Zeitschriften und Plakate der Transport von Inhalten und bestmögliche Lesbarkeit.

Parallel hierzu fand die Buchkunstbewegung statt, die sich zur Aufgabe gesetzt hatte, die Qualität von Druckerzeugnissen formal wie handwerklich und künstlerisch zu verbessern, wobei die wirtschaftlich schwierige Lage zwischen den beiden Weltkriegen in Deutschland eine zusätzliche Herausforderung darstellte.

In dieser Arbeit wird zunächst eine Bestandsaufnahme der Arbeitstechniken in Layout, Typographie und Druck um die Jahrhundertwende bis zum Ende der 20er Jahre erstellt, um die neuen, „sachlichen“ Bücher in den bisherigen handwerklichen Kontext einordnen zu können.

Anschließend stellt ein Vergleich verschiedener Arbeiten aus der Zeit heraus, in welchem Maße die gefundenen gestalterischen Lösungen dem Transport der Informationen dienlich waren. Begleitend hierzu werden auch schriftliche Kritiken aus dem 20. Jahrhundert zu dem Thema zum Vergleich herangezogen.

Abschließend wird über einige aktuelle Publikationen der Architektur und eine Ausstellung zum Thema Buchgestaltung die Brücke zur heutigen Zeit geschlagen.



Betreut durch Vertr.-Prof. Kerstin Renz (Dr.- Ing. habil.)
FG Architekturgeschichte
Universität Kassel
2019